Road Trip zum Nordkap

Schon immer hatte ich großes Interesse, einmal im Leben ans Nordkap mit dem Fahrrad oder dem Auto zu fahren. Nachdem ich von meiner Wanderung zurückgekehrt bin, wollte ich zunächst mit dem VW Caddy alleine starten. Da mein Vater jedoch auch Lust an einer Tour zum Nordkap hatte, entschieden wir uns dafür zusammen zu fahren und ein Wohnmobil auszuleihen. Noch am gleichen Tag buchte ich das Wohnmobil und nur drei Tage nach unserer Entscheidung fuhren wir los. Durch das große Bett über dem Fahrerhaus und ein großes Bett im Heck des Wohnmobiles, war für uns beide ausreichend Platz vorhanden. Das Wohnmobil ist für 6 Personen zugelassen und verfügt über einen Tisch mit Bänken, einer Küche mit großem Kühlschrank und einem Bad mit Dusche.     

Vom 7.7.2023 bis 25.7.2023

7.928,5 km

111.04 Stunden Fahrt

71 km/h D-Geschwindigkeit

11.1 Liter D-Verbrauch

Routenverlauf Übersichtskarte von GoogleMaps 


Road Trip Nordkap 7.7.2023 Tag 1. St. Sebastian-Bordesholm

Mein Vater und ich konnten das gemietete Wohnmobil erst um 15 Uhr abholen, da vorher noch TÜV gemacht werden musste. Die Firma liegt nur 1 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Die technischen Einweisung, Kontrolle des Fahrzeuges auf Schäden und der Papierkram dauerte ca. 45 Minuten. Zu Hause angekommen beluden wir dann das Wohnmobil mit unserer Ausrüstung, Kleidung und Lebensmitteln. Die Außentemperatur betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 30 Grad und uns lief der Schweiß in Strömen herunter. Jetzt musste ich noch den Frischwassertank mit 100 Liter Wasser, sowie den Reifendruck kontrollieren und auffüllen. Dadurch konnten wir erst um 18 Uhr starten. Das heutige Etappenziel war Bordesholm, wo mein Pilgerfreund Klaus-Peter wohnt. Bedingt durch den Feierabendverkehr, Baustellen, Fahrerwechsel und eingelegte Pausen, kamen wir daher erst morgens um 1:00 Uhr in der Früh an und legten uns direkt schlafen. Es war ein anstrengender Tag und wir waren beide Todmüde. 


Road Trip Nordkap 8.7.2023 Tag 2. Bordesholm-Råå Strecke 495 km

Bereits gestern hatten wir den ganzen Tag Probleme mit unserem Kühlschrank. Egal ob dieser auf 12V oder auf Gas eingestellt war, der Kühlschrank blieb warm und kühlte nicht. Zudem erschien immer wieder eine Fehlermeldung im Display. Auch das Handbuch des Herstellers verwies nur auf den Hinweis, das das Gas bei dieser Fehlermeldung nicht arbeiten würde. Das Gas funktionierte, jedoch fiel uns morgens bei erneuter Fehlersuche auf, das kein Zündfunke für den Gasherd beim runterdrücken kam. Durch Zufall schaltete mein Vater die Innenraum-Beleuchtung (roter Kreis) ein, und plötzlich kam der Funke. Auch die Fehlermeldung am Kühlschrank war verschwunden. Absolut verrückt und nicht logisch zu erklären. Nun denn, ab jetzt schien die Kühlung zu funktionieren. Nach einem üppigen Frühstück bei Klaus Peter starten wir dann um 10 Uhr. Wir kamen vom Verkehr gut durch und passierten heute die Storeboelt und die Öresundbrücke. Zwei gigantische Brücken mit einer tollen, aber auch bedingt durch die Höhe etwas unheimlichen Aussicht. Um 18.30 Uhr erreichten wir den Campingplatz First Camp Råå Vallar-Helsingborg, wo ich während der Fahrt noch einen Platz für 72 € buchen konnte. Der Check-in lief schnell, freundlich und unkompliziert ab. Der Platz war sehr stark ausgelastet, trotzdem haben wir noch einen ganz guten Platz zugeteilt bekommen. Zum Abendessen gab es Gulasch mit leckeren Brötchen, von Klaus-Peters Bio Bäckerei aus Bordesholm. 



Road Trip Nordkap 9.7.2023 Tag 3. Råå-Sollentuna Strecke 580 km

Die heutige Fahrt über die Autobahn E4 verlief entspannt und der Verkehrsfluss war ideal. Erst kurz vor Stockholm mussten wir 30 Minuten vor einer Brücke warten, da ein großes Schiff passierte. Unser heutiger Campingplatz Rösjöbaden camping Stugby, erreichten wir um 16 Uhr. Dieser liegt direkt an einem See und kostete 35 € die Nacht. Nach dem Aufbau gingen wir nur 100 m bis zum See, setzten uns dort auf eine Bank und beobachteten den Badetrubel. 


Road Trip Nordkap 10.7.2023 Tag 4. Sollentuna-Nydala Umeå Strecke 650 km

Um 6 Uhr früh ging ich zuerst einmal duschen. Nachdem wir dann im Wohnmobil gefrühstückt hatten, füllten wir noch Frischwasser auf und ließen das Grauwasser ab. Danach fuhren wir in den LIDL und kauften einige Lebensmittel und Getränke. Da wir noch einen Pfannenwender benötigten, mussten wir noch in einen anderen Supermarkt und in den Dollar Store, eine Amerikanische Kette. Hier bekamen wir zum Glück alles. Die heutige Strecke war meist Ein- und Zweispurig und die Fahrbahnen wurden in der Mitte von Metallstangen mit Stahldrähten getrennt. Alle 2-5 Kilometer wurde die Fahrspur auf eine verengt oder auf zwei erweitert, damit die PKW die Möglichkeit hatten die LKWs zu überholen. Diese dürfen in Schweden nämlich nur 90 km/h fahren, erlaubt sind aber maximal 110 km/h. Dadurch wurde es an den Wechselzonen immer etwas chaotisch. Die E4 war gesäumt mit fest Installierten Blitzern. Immer wieder passierten wir Seen mit kleinen roten Holzhütten direkt am Ufer und herrlichen Aussichten. Wir erreichten unseren Campingplatz der Kette First Camp Umeå gegen 18 Uhr. Die Übernachtung hatte ich bereits im Auto während der Fahrt mit dem hdy gebucht. Der Check-in verlief wieder super schnell. An der Kasse kaufte ich mir noch einen kleinen Stoff-Elch Schlüsselanhänger. Nach dem Aufbau und Einrichten des Wohnmobils, aßen wir zu Abend und genossen die Sonnenstrahlen auf unseren Campingstühlen.


Road Trip Nordkap 11.7.2023 Tag 5. Nydala Umeå-Sodankylä Strecke 650 km

Unsere morgendliche Routine bestehend aus Frühstück, Windschutzscheibe Reinigen, Frischwasser auffüllen, Grauwasser ablassen wurde durchgeführt. Heute hieß es wieder viele Kilometer abspulen. Bei Tornio passierten wir die Finnische Grenze. Bei Niskanperä machten wir einen kurzen Stop an einem See und begegneten Einheimischen, die mit ihrem Labrador, der eine Schwimmhilfe trug im See schwammen. In Rovaniemi überquerten wir den Nördlichen Polarkreis mit dem offiziellen Santa Claus Haus mit Hotel, Restaurants und Souvenir Shop. Wenig später sahen wir schon die ersten Rentiere auf und neben der Straße. Die Landstraßen waren hier häufig auf 60 und 80 km/h begrenzt, wodurch die Fahrt recht ermüdend wurde. Die Landeswährung ist hier wieder der Euro und die Uhr wurde eine Stunde vorgestellt. Unser heutiger Campingplatz Camping Nilimella kostete inklusive Strom sowie mit, 2 € für die Waschmaschine und 1 € für das Waschtab, nur 30 €. Wäsche und Trockner waren in knapp 1.5 Stunden erledigt und dank Ariel Pod, duftete alles herrlich frisch. Die Insektenschutzgitter an allen Öffnungen beim Wohnmobil sind ideal. Draußen gibt es nun schon recht große Bremsen und Stechmücken, die zum Glück nicht reinkamen. 



Road Trip Nordkap 12.7.2023 Tag 6. Sodankylä-Bevkop Strecke 430 km

Nach der morgendlichen Routine ging es los. Bei Tankavaara gab es ein Gold Camp mit Museum. Das Museum hatte noch geschlossen, jedoch begegneten wir auf dem Parkplatz unserem ersten Rentier, aus nächster Nähe. Dieses hatte auch ein GPS Tracker am Hals. Eigentlich wollte ich noch zum Husky Camp welches im Reiseführer aufgelistet war um Schlittenhunde und die Welpen zu streicheln, das Camp war jedoch leider geschlossen. Die Straßen waren heute sehr schmal und zum Teil mit vielen Spurrillen versehen, weshalb wir nur zwischen 60-80 km/h fahren konnten. In einem Supermarkt füllten wir noch unsere Lebensmittelvorräte auf. Bei Karigasniemi passierten wir dann die Grenze zu Norwegen. Heute Campen wir in Stabbursdalen Lodge AS. Unser Stellplatz liegt direkt am Fluss mit angenehmer Brise und Bänken in der Nähe. Auf der Anlage kann man auch Holzhäuser und Hütten in verschiedensten Ausführungen mieten. Einige Camper haben ihre Angeln zum Fliegenfischen dabei.



Road Trip Nordkap 13.7.2023 Tag 7. Bevkop-Nordkap-Alta Strecke 435 km

Heute Morgen sind wir um 7 Uhr gestartet. Da geht man morgens um 5.30 Uhr kurz aus dem Wohnmobil und die Sonne knallt schon, als wären es bei uns 14 Uhr. Verrückt. Die E69 zum Nordkap war kurvig, uneben und sehr schmal. Die großen Reisebusse mit Touristen an Bord, sowie die Einheimischen LKW Fahrer fuhren am absoluten Limit und ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr. Hielten Autos an weil Rentiere auf der Straße standen überholten diese hupend in zum Teil waghalsigen Manövern. Ich kann mir kaum vorstellen das dies im Sinne der Gäste im Bus war. Landschaftlicher war die Fahrt an der Küste ein Traum. Felsformationen mit vielen Sedimentschichten säumten die Landschaft. Im Prinzip hätte man alle 500 m stehen bleiben können um Fotos zu machen. Leider gab es nur sehr wenige Parkbuchten, wo man sicher anhalten konnte. Wir durchfuhren mehrere Tunel. Der längste 7 Kilometer lang, war nur auf einer Fahrspur aufgrund von Bauarbeiten im Tunnel befahrbar, weshalb sich ein Stau bildete. Das Gefälle und die Steigung im Tunnel waren absolut beeindruckend. Berghoch mussten wir im 3ten Gang fahren, so steil wurde es. Um 11.30 Uhr erreichten wir das Nordkap. Wir entschieden uns nur kostenlos auf den Parkplatz zu stellen und zunächst keine Tickets zu kaufen. Der gesamte Platz war mit Wohnmobilen und Campern der unterschiedlichsten Art gefüllt. Schätzungsweise 60% mit Deutschen Kennzeichen. Nachdem wir es geschafft hatten einige Fotos ohne weitere Personen auf dem Bild zu machen, wollten wir in das Besucherzentrum. Hier gab es ein Restaurant und Gift Shop. Nachdem eintreten wurden wir direkt nach unserem Ticket gefragt. Das Ticket kostet pro Person 30 €. Ohne Ticket kann man nicht ins Restaurant???. Vielen Dank, sagt sich jeder Camper und isst dann natürlichem im Wohnmobil. Essen ist ja an Bord. Was für ein Unfug! Nun fuhren wir bis nach Olderfjord exakt auf der E69, die gleiche Strecke zurück. Erst hier zweigte der Weg auf die E6 in Richtung Alta ab. Die Straße verlief ähnlich wie in den USA kilometerlang geradeaus. An den Hängen waren überall kleine gemütliche Holzhütten verstreut mit kleinen Zufahrtsstraßen. Sehr versteckt und idyllisch gelegen. Unseren Campingplatz Alta Strand Camping & Apartment erreichten wir um 18 Uhr. Es gibt direkt zwei eigenständige Campingplätze nebeneinander. Und hat der zweite Platz jedoch besser gefallen. Wir zahlten 40 € inklusive Strom. Der Platz ist schön ruhig und gut ausgestattet.  




Road Trip Nordkap 14.7.2023 Tag 8. Alta-Skittenelv Strecke 310 km

Auf der E6 ging es nun weiter Richtung Olderdahlen. Am Aussichtsparkplatz oben auf dem Pass, kurz vor Gildetun bot sich eine fantastische Aussicht. Hier konnte ich auch einen sehr schönen flauschigen Husky streicheln und fotografieren. Er genoss sichtlich den kalten Wind, während alle anderen froren. Kurz vorher begegneten wir einen Peugeot mit carplanet.ch/nk Aufklebern aus der Schweiz und dem Hinweis 8.500 km rein elektrisch unterwegs. Gefühlt alle 500 m hielt das Auto auf der Passstraße an, damit die junge Frau von ihrem Beifahrer mit Kamera in sämtlichen Posen, vor allen Hintergründen abfotografiert werden konnte. Es wurde mal auf und neben der Straße gelaufen und gestoppt, ob Verkehr herrschte oder nicht, das Foto muss schließlich gut werden. Herrlich. Ich liebe Instagram! In Storslett machten wir eine kurze Pause und aßen ein leckeres Krabbenbaguette in einer Bäckerei. In Olderdahlen mussten wir ca. 20 Minuten auf die nächste Fähre warten und setzten dann in 40 Minuten Fahrt nach Lyngseidet um. Von hier fuhr dann eine lange Camper Kolone 21 km über schmale, holprige Landstraßen bis nach Svensby, um die nächste Föhre nach Breivikeidet zu bekommen. Hier warteten wir knapp 30 Minuten in 4 Reihen mit zahlreichen Campern, LKW und PKW. Diese Fähre fuhr rein elektrisch und war daher sehr leise. Zunächst wollten wir den Campingplatz in Tromsø ansteuern, dieser war aber schon voll. Bereits heute Morgen hatte ich noch eine Alternative mit toller Aussicht herausgesucht. Auf dem Campingplatz Skittenelv Camping konnten wir für 40 € einen Platz buchen und stellten uns direkt ans Ufer. Mit dem Fernglas konnten wir Wasservögel beobachten und einige Passagierschiffe wie z.b die Seabourn Ovation. Am Ufer fand ich auch zwei schöne Muscheln für meine Sammlung zu Hause. Gegen Abend füllte sich der Platz immer mehr und auch zahlreiche Camper aus Deutschland waren vor Ort. 


Road Trip Nordkap 15.7.2023 Tag 9. Skittenelv-Ballangen Strecke 305 km

In der Nacht hatte es recht heftig zu regnen angefangen und wir mussten die Dachluken schließen. Den ganzen Tag über war das Wetter düster und immer wieder fing es an zu regnen. Die heutige Route verlief ausschließlich auf der E6, welche teilweise mit frischem Asphalt versehen war und sich sehr gut befahren ließ. In einem Supermarkt füllten wir noch unsere Vorräte auf. Um 14 Uhr erreichten wir den Campingplatz Ballangen Camping und zahlten 40 € für die Übernachtung mit Strom. 


Road Trip Nordkap 16.7.2023 Tag 10. Ballangen-Dalselv Strecke 410 km

Die Heutige Route verlief weiter auf der E6. Bei Skarberget setzten wir mit der Fähre für 30 € nach Bognes um. Wir durchquerten heute mehrere Tunnel, die zum Teil eher wie alte Stollen wirkten, mit düsterer Beleuchtung, schmalen Fahrspuren und reparaturbedürftigen Innenverkleidungen. Die Straßen waren heute mit Campern und Wohnmobilen voll bis zum Anschlag. Es bildeten sich zum Teil lange Autokarawanen. Gegen 12 Uhr zog sich der Himmel zu, es wurde dunkel und fing an zu Regnen. Viele peilten Mo i Rana zum Übernachten an. Ich hatte jedoch bei Google.Maps keinen Campingplatz gefunden, der einen Vernünftigen Eindruck machte und zudem direkt am Wasser lag. Um 16 Uhr erreichten wir den Campingplatz Yttervik Camping. Zunächst verunsicherte mich das Schild am Eingang mit dem Hinweis VOLL. Ich fuhr trotzdem hinein und es waren zum Glück noch mehrere Plätze verfügbar. Wir zahlten 40 € mit Strom und bekamen den besten Stellplatz direkt vorne an der Landzunge mit fantastischer Aussicht. Nun fing es richtig an zu schütten, trotzdem füllte sich der Platz nahezu komplett mit Campern. Trotz des Regens angelten diese am Steg und versuchten etwas zu fangen, jedoch ohne Erfolg. Auch hier auf dem Campingplatz konnte man kleine Hütten zum Übernachten mieten. Eine von ihnen war direkt auf dem Felsen gebaut und vorne komplett mit einer Glasfront ausgestattet. Bestimmt ein tolles Erlebnis dort zu Übernachten. 


Road Trip Nordkap 17.7.2023 Tag 11. Dalselv-Levanger/Moan Strecke 390 km

Auch nachdem wir den Campingplatz über die schmale Brücke verlassen hatten, war immer noch das Schild mit VOLL aufgestellt. Anscheinend hat niemand Lust die 300 Meter von der Rezeption, bis zur Einfahrt zu laufen. Der Himmel war heute die meiste Zeit wieder bewölkt, es regnete aber nur ab und an mal ein wenig. Unterwegs sahen wir wieder zwei Kraniche, die neben der Straße direkt auf der Wiese standen. Die E6 war heute wieder in einen guten Zustand und wir konnten die meiste Zeit zwischen 70-80 km/h fahren. Heute sind wir auf dem Levanger Camping Platz. Nachdem wir unseren Platz eingerichtet hatten, machte ich eine Waschmaschine und Trockner mit unserer Wäsche. 


Road Trip Nordkap 18.7.2023 Tag 12. Levanger/Moan-Skjolden Strecke 445 km

Weiter ging es auf der E6 in Richtung Trondheim. Kurz vor Trondheim nahm der Verkehr zu, die Straßen wurden breiter und das Fahren wurde hektischer. Ganz ungewohnt nach der langen Zeit ausschließlichen in der Natur. Wir fuhren an mehrere großen Geschäften, Bürogebäuden und Einkaufszentren vorbei. Bei SEL bogen wir dann von der E6 auf die Landstraße 15 und dann auf die F55 in Richtung Skjolden ab. Nun startete die herrliche Panoramaroute, bis hoch auf 1.428 m Höhe. Leider regnete es die meiste Zeit. Trotzdem war die Landschaft atemberaubend schön mit Wasserfällen, Schnee, felsigen und grünen Böden. Es waren sehr viele Fahrzeuge unterwegs und leider nur sehr begrenzte Möglichkeiten, am Straßenrand für Fotoaufnahmen zu parken. Dafür ist das Wohnmobil einfach zu breit. Wenn ein anderes Wohnmobil, Bus oder Wohnwagen entgegenkommt wird es schon sehr eng. So nutzten wir die wenigen Parkbuchten um Aufnahmen zu machen. Hier oben betrug die Temperatur knapp 10 Grad und es herrschte ein eisiger Wind. Einige Leute fuhren auf den Schneebedeckten Hügeln mit Plastiktüten Schlitten. Gerade die Kinder hatten sichtlich Spaß. Die Abfahrt nach Skjolden, war mit 10% Gefälle extrem steil und zog sich mehrere Kilometer lang, über viele viele kurvige Straßen. Hier mussten mit der Motorbremse gearbeitet werden. Diejenigen Wohnmobile, die normal auf Automatik fuhren, ohne zu schalten mussten anhalten, da ihre Bremsen zu Qualmen begannen. Heute übernachten wir bei Vassbakken Kro camping AS für 34 € mit Strom. Ich wählte den Platz aus, da dieser direkt gegenüber einem tollen Wasserfall liegt und schön grün und urig ist. Um 18 Uhr konnten wir im Restaurant etwas essen. Es gab drei Gerichte zur Auswahl. Wir bestellten Lachs mit Gemüse und Rindfleisch Gulasch mit Kartoffelpüree. Das Essen war sehr lecker, die Portion leider etwas zu klein. 



Road Trip Nordkap 19.7.2023 Tag 13. Skjolden-Hauckeland Strecke 320 km

Die ganze Nacht hatte es durchgeregnet und es hörte nicht auf. Ich kann dieses Topfgeräusch auf das Plastikdaches den Wohnmobiles einfach nicht mehr hören. Als ich dann duschen wollte, sah ich nach dem ausziehen der Kleidung, das Münzautomaten installiert waren. Hier musste man 10 Kr für das Warme Wasser einwerfen. Als ich gestern eincheckte, hat die Frau mir nichts davon erzählt das die Duschen kostenpflichtig sind. Bisher war dies auf jedem Campingplatz, wo wir übernachtet hatten inklusive. Da ich kein Bargeld dabei hatte musste ich mich wieder anziehen und die Dusche auf den morgigen Tag verschieden. Zudem hatten wir keine Eier mehr und bei der kalten Temperatur, wollte ich etwas warmes im Bauch zum Frühstück haben. Die Suche nach dem Grauwasser Ablass und der Chemietoilette im Regen und Matsch war nochmals richtig nervig, da es keinen Plan gab und nichts beschriftet war. So find der Tag schonmal super an!!! 40 Kilometer entfernt lag ein SPAR Supermarkt, wo wir Eier und Aufschnitt kauften. Auf dem Parkplatz machte ich mir dann erstmal ein leckeres Rührei mit Tomate und Hähnchenbrust. Von Hella setzten wir mit der Fähre nach Dragsvik um und von Lavik nach Ytre Oppedal. Hinter Bergen suchte ich mir zwei Campingplätze zum übernachten raus. Der erste war direkt neben einer Tankstelle gelegen, wo wir direkt Diesel auffüllten. Der Platz sah aber sehr voll aus und mehrere Camper warteten an der Rezeption. So entschieden wir uns 3 Kilometer weiter zum Solneset Gård Campingplatz zu fahren. Der Preis für die Übernachtung und Strom betrug stolze 65 €, trotz recht karger Ausstattung. Bergen und der direkte Umkreis sind scheinbar generell recht teuer. Am Eingang gab es einige Hasen mit Ställen und auf der Weide drei Pferde. Viele Camper mit Kindern waren hier, da es eine Art Bauernhof ist. Auch hier füllte sich der Platz recht zügig mit weiteren Campern, nachdem wir unseren Standplatz gewählt hatten. Das Wetter? Regen, Regen, Regen… Alle Camper waren vom Wetter der letzten Tage genervt und wollten endlich wieder Sonnenschein. 


Road Trip Nordkap 20.7.2023 Tag 14. Hauckeland-Stavn Strecke 330 km

Gestern Nachmittag war ja bereits zwei mal die Stromversorgung unseres Platzes ausgefallen. Die Mitarbeiterin vom Camping drückte wohl jeweils nur die Sicherung am Hauptgebäude rein. Morgens früh viel mir direkt auf, das der Strom erneut ausgefallen war. Kein Strom, somit kein Kaffee mit der Nespresso Machine, was bedeutet das ich schlechte Laune habe. Ich schaute mir dann den Verteilerkasten an und stellte mit Kopfschütteln fest, das lediglich ein Stromkabel in die Box führte. An diesem waren dann zwei einfache 3er Steckdosen gesteckt und in diese 5 Wohnmobile. Ist ja völlig klar das die Sicherung herausfliegt, selbst bei zwei Wohnmobilen, sind je nach eingeschalteten Verbrauchern, wie Kühlschrank, Wasserkocher oder Kaffeemaschine zu viel Watt vorhanden. Also bei 65 € pro Wohnmobil ist der Besitzer nicht in der Lage, eine stabile und vor allem sichere Elektrik zu installieren? Einfach nur unfassbar. Eine separate Möglichkeit, wie üblich die WC-Box zu leeren, gab es nicht. Der Behälter sollte einfach in der Toilette gekippt werden. Frischwasser konnten wir mit echtem Bergwasser auffüllen, dabei fand ich einen kleinen Frosch, den ich auf einer Wiese sicher absetzte. Das Grauwasser war irgendwo auf dem Platz mit einem Gulli, der nur sehr schwer erreichbar war. Nun dann, weiter ging die Reise. Wir fuhren heute gefühlt den ganzen Tag durch Tunnel. Ein Tunnel reite sich an den nächsten. Wirklich Wahnsinn was hier für einen Aufwand betrieben wurde, um bei dieser Landschaft eine Straße zu errichten. Sobald man aus dem Tunnel draußen war, musste man direkt den Scheibenwischer auf höchster Stufe einschalten, da es natürlich permanent regnete. In einem Tunnel gab es heute sogar einen gigantischen Kreisverkehr, der nach rechts über die Hardangerbrua Brücke führte. In Eidfjord lag die AIDA Perla im Hafen. Drum herum Menschenmassen und Trubel. Auf der 7 ging es nun den Pass bis ganz hinauf auf 1.300 Meter, wo uns eine große Schafherde begegnete, die den Verkehr blockierte. Im Dyranut Fjellstova machten wir eine Pause und aßen Burger und Rentierhackbällchen zu Mittag. Der Wind hier oben war Eiskalt. Draußen gab es Trolle aus Holz geschnitzt, welche auf Berghügeln gestellt waren. Wir begegneten zudem einigen Wanderern, die bei diesen nassen, kalten und windigen Bedingungen unterwegs waren. Heute übernachten wir auf dem Stavn Camping og Hytter Campingplatz für nur 28 €, inklusive Strom und zwei Waschmarken. Wir parkten direkt mit Aussicht auf den Fluß. 



Road Trip Nordkap 21.7.2023 Tag 15. Stavn-Ugglarp Strecke 560 km

Der Campingplatz verfügte über keine Grauwasser Entsorgung. Nur 5 Kilometer entfernt in unserer Fahrtrichtung, war auf einer großen Gewerbefläche mit Geschäften eine Entsorgungsvorrichtung installiert. Bei der Einfahrt bemerkte ich die große Bärenfigur und den ersten McDonalds in Norwegen. Bei der Ausfahrt bemerkte ich das Runde Kuppel Gewächshaus aus Kunststoff, sowie die Trollfigur. Gegen Mittag als wir unseren Tankstopp einlegten passierten wir einen weiteren McDonalds und entschlossen uns mal einen Burger zu essen. Ich bestelle immer zwei Tripple Cheeseburger, wie auch bei meinen Wanderungen. Danach kauften wir noch einige Lebensmittel und vor allem Mineralwasser in 0.5 Liter Flaschen, da diese bisher nirgendwo zu bekommen waren. Unser Vorrat vom Lidl aus Schweden hielt bis heute durch. Gutes Timing. Unser heutiger Campingplatz Ugglarps Camping liegt direkt an der Nordsee und kostete inklusive Strom 52 €. Wir konnten uns direkt einen Standplatz in der zweiten Reihe mit Blick aufs Meer sichern. Die Breite der einzelnen Stellflächen war sehr groß. Wir entschieden uns morgen früh um 8 Uhr die Fähre von Halmstad nach Grenaa vom Anbieter StenaLine zu nehmen. Ohne Fähre wären es 600 km bis nach Bordesholm zu Klaus-Peter, plus über 6-7 Stunden Fahrtzeit. Mit der Fähre sind es nur 320 km und 3 Stunden Fahrt. Die Überfahrt dauert 4 Stunden 15 Minuten. Ich buchte die Tickets für 250 € zzgl. einer Kabine im Unterdeck für 21 €. Danach ging ich an den Sandstrand welcher übersäht mit Muscheln war. Ich suchte mir einige schöne schwarze Muscheln für meine Sammlung zu Hause und spazierte ein wenig über die Felsen. Ein bisschen wie bei Finisterre hier. Als ich um 19 Uhr zurück beim Wohnmobil war, verdunkelte sich der Himmel und es fing wieder an zu regnen.  


Road Trip Nordkap 22.7.2023 Tag 16. Ugglarp-Bordesholm Strecke 385 km

Die ganze Nacht über schüttete es wie aus Kübeln. Das Regenplatschern auf dem Dach war unerträglich laut. Dementsprechend schlecht hatte ich geschlafen. Um 6 Uhr klingelte unser Wecker. Nach einem Käffchen fuhren wir los. Bis nach Halmstad waren es 30 km. Im Hafen stand schon eine lange Schlange an Fahrzeugen zum check-in an. Nach kurzer Zeit waren wir an der Reihe und konnten auf unsere Zugewiesene Haltelinie fahren. Wir mussten vor dem Boarding die Gasflasche abdrehen, die Zugangstür zur Flasche offen lassen und mit einem Sicherheitsaufkleber versehen. Im Parkdeck 3 hatten wir extrem viel Platz. Kein Vergleich mit der Überfahrt nach Korsika mit meinem Caddy, wo das Parkdeck einer Legebatterie im Hühnerstall glich. Bei der Information bekamen wir unseren Schlüssel zu unserer Kabine auf Deck 2, mit zwei Betten und einem Bad mit Dusche sowie frischer Bettwäsche und Handtücher. Auf Deck 7 war das Restaurant, Café und Duty Free. Auf Deck 9 lag das Sonnendeck mit Bar. Ich entspannte zwei Stunden im Bett und ging dann nach oben. Hier waren sehr viele Passagiere und die Plätze sehr begrenzt. Es gab einen extra abgetrennten Bereich für Passagiere mit Tieren und LKW Fahrern. 45 Minuten vor Ankunft in Grenaa mussten wir aus der Kabine auschecken. Da nun das Wetter aufklarte konnten wir auf das Sonnendeck. Hier schien auf einmal die Sonne, es war warm und der Himmel war klar. Die Passagiere chillten auf Liegestühlen und genossen ein Eis oder einen Wein. Es waren unglaublich viele junge Eltern mit vielen Kindern an Board. In Dänemark sahen wir schon wieder dunkle Wolken und kurz darauf fing es erneut an zu Regnen. Die Ausfahrt vom Schiff verlief sehr zügig. Da unsere AdBlue Anzeige aufleuchtete, hielten wir noch beim Bauhaus und füllten 5 Liter nach. Die letzten 10 Liter AdBlue aus Norwegen hielten ca. 3.000 km. Um 17.30 Uhr erreichten wir Bordesholm. Klaus-Peter hatte für heute beim Italiener Villa Coloniale einen Tisch reserviert und so ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. 


Road Trip Nordkap 23.7.2023 Tag 17. Bordesholm Strecke 0 km

Nach einem üppigen Frühstück bei Klaus-Peter, fuhren wir gemeinsam zum Milchbauern um frische unbehandelte Milch zu holen. Danach in eine Bäckerei, um Kuchen und Brot für den Nachmittag zu kaufen. Trotz des regnerischen Wetters wollten wir heute das Freilichtmuseum Molfsee besichtigen. Auf dem 40 Hektar große Freigelände, das 60 historische Gebäude präsentiert, kann man einen Einblick in die Alltags- und Kulturgeschichte im ländlich geprägten Schleswig-Holstein vom 16. bis 20. Jahrhundert gewinnen. Der Eintrittspreis betrug 10 € pro Person. In einem Café machten wir nach gut 2 Stunden eine Pause und erholten uns etwas vom Wetter. Nach gut 4.5 Stunden beendeten wir unseren Ausflug. Abends gingen wir noch zusammen in das Restaurant Emma´s Lieblingsplatz essen. 


Road Trip Nordkap 24.7.2023 Tag 18. Bordesholm-St. Sebastian Strecke 620 km

Nach dem Frühstück bei Klaus-Peter starteten wir die Heimreise. Es Regnete erneut und der Himmel war bewölkt. Natürliches gab es auf der Heimfahrt unzählige Baustellen und sehr viel Verkehr. Es ist doch immer wieder erschreckend festzustellen wie katastrophal die Autobahnen in Deutschland ausgebaut sind und im welch schlechten Zustand die Straßen sind. Kilometerlange Baustellen die jahrelang bestehen und scheinbar nirgendwo Bauarbeiter. Wie herrlich entspannt und ruhig ist doch das Fahren in unseren Nachbarländern. Aufgrund des dortigen Tempolimits, fließt nach meiner Meinung der Verkehr flüssiger und das Fahren ist deutlich Stressfreier. Im Wohnmobilhafen Urmitz konnten wir noch kostenlos das Grauwasser und Frischwasser ablassen sowie die Campingtoilette spülen. Bei der morgigen Rückgabe des Wohnmobils, müssen alle Tanks vollständig geleert sein. Nach der Ankunft zu Hause räumten wir in aller Ruhe das Wohnmobil aus. 


Kommentare: 1
  • #1

    Georges (Mittwoch, 26 Juli 2023 22:16)

    Spannender Bericht und tolle Bilder...